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Gesünder sündigen

Gesünder sündigen

Alternativ süßen mit Stevia, Agavensüße und Honig

Hannover im Oktober 2013.

Zucker steht immer wieder in der Kritik: Experten sagen ihm nach, sich nicht nur negativ auf die Zähne auszuwirken, sondern zusätzlich dick zu machen und eventuell sogar Krankheiten wie Krebs auszulösen. Auch Süßstoffe wie Aspartam gelten nicht als gesünder. Dabei sollten Verbraucher nicht nur bei Naschereien ein Auge auf die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln haben. „In vielen industriell zubereiteten Nahrungsmitteln versteckt sich industrieller Zucker“, weiß Dr. Susanne Fink-Tornau, Ernährungsberaterin und Ökotrophologin beim Reformwarenhersteller Natura. „Dazu gehören auch zunächst unerwartete Waren wie beispielsweise Fruchtjoghurt oder Ketchup.“ Doch wer denkt, dass man ohne das Verwenden von Zucker auf Süßes verzichten muss, der irrt. Denn es gibt natürliche Alternativen zu künstlich hergestellten Süßungsmitteln. Interessierte finden etwa in Reformhäusern eine große Auswahl an möglichen Produkten.

Stevia – kalorienfrei und zahnfreundlich

Spezielle Inhaltsstoffe der Steviablätter sind 300-mal süßer als Zucker. Die Pflanze ist nahezu kalorienfrei, da der Körper sie nicht verarbeiten und so keine Energie aus ihr ziehen kann. Zudem schadet Stevia nicht den Zähnen, hat keinen Effekt auf den Blutzuckerspiegel und eignet sich ebenfalls für Diabetiker. „Seit Dezember 2011 gilt die Zulassung des Süßstoffs auch für den deutschen Markt. Neben frischen oder getrockneten Blättern bietet der Markt sowohl Tabletten als auch Streusüße als Darreichungsform an“, ergänzt Dr. Fink-Tornau. Und nicht nur Hobbyköche nutzen Stevia mittlerweile zum Kochen und Backen: Immer mehr Hersteller entdecken das alternative Süßungsmittel. Zu den verfügbaren Erzeugnissen zählen neben Schokolade und Lakritz auch Ketchup, Joghurt und Marmelade. „Stevia weist häufig einen gewissen Eigenschmack auf. Daher empfehle ich Käufern, Produkte zu wählen, die besonders viel Rebaudiosid A enthalten, denn dieser Stoff weist eine große Süßkraft auf und verursacht keinen bitteren Nachgeschmack“, rät Dr. Fink-Tornau.

Honig – gesunde Süße

Als reines Naturprodukt spielt Honig insbesondere in der Vollwerternährung eine entscheidende Rolle. Neben Trauben- und Fruchtzucker enthält er zahlreiche Enzyme. Auch bei diesem Süßungsmittel benötigt man weniger als von herkömmlichem Zucker. Während Honig zum Süßen von Tee eine ideale Alternative darstellt, gilt beim Backen jedoch Vorsicht, denn der starke Eigengeschmack lässt sich nicht ignorieren. Zudem erhält der Kuchen dadurch eine ungewohnt dunkle Farbe. Interessant: Einige Wissenschaftler sagen Honig zudem eine antibakterielle Wirkung nach, die sowohl bei Erkältungen als auch bei kleinen Wunden und Verbrennungen helfen soll.
„Trotz aller Alternativen zum industriell hergestellten Zucker gilt dennoch: Den Geschmackssinn erst gar nicht an zu stark gesüßte Speisen gewöhnen und auch die natürlichen Süßungsmittel sparsam und nicht zu häufig einsetzen“, so Dr. Fink-Tornau abschließend.